Als gläubige Menschen wissen wir, dass der liebe Gott jeden Tag unter uns ist.
Er Predigt, Heilt uns und spendet Mysterien, er füllt unsere Kirche mit Leben. Wir glauben fest daran, dass die Kirche Christi die Fortsetzung des Evangeliums ist, die Fortsetzung der Begegnung zwischen Gott und Mensch. Doch nicht immer ist unser Glaube und Wissen über Gott felsenfest. Die Lesung dieses Sonntags (Johannes 6, 15 – 21) lehrt uns daran zu arbeiten.
Wir werden in die Nacht versetzt, als die engsten Junger Christi in ein Boot stiegen und über den See, auf Kafarnaum zufuhren. Sie sind voller Angst wegen des Unwetters und Christus ist nicht da, er ist auf einem nahe liegenden Berg, um zu beten. Es war ein schwerer Tag für ihn. Er erfährt von der Enthauptung Johannes, Er hat den ganzen Tag das Evangelium an tausende von Menschen gepredigt und er hat sie ernährt. Nun möchten diese Menschen Ihn zum König machen. Er will aber kein König dieser Welt sein. Deshalb flieht er von der Menge.
Seine Jünger sind alleine auf dem Boot. Da kommt Unwetter auf. Dabei fragen viele: Was ist das für ein Gott, der gerade in diesem Moment, wo Seine Nächsten Seine Hilfe so gebraucht hätten, sie verlässt? Der Herr hat sie aber niemals verlassen. Er stand ja auf dem Berg und betete… Er ist sogar über das Wasser gelaufen, um den Aposteln zu helfen. Er hat sie auch nicht vergessen. Aber sie, die Apostel, haben ihn vergessen. Sie kämpften mit dem Sturm und dachten nicht einmal darüber nach, Gott um Hilfe zu bitten.
Die Junger Christi hatten Angst. Sie wussten nicht, was zu tun ist, weil Sie vergessen hatten, dass es den Herrn gibt, der über sie wacht und sie beschützt. So sind wir auch. Wir bekommen bei jeglicher Schwierigkeit Angst. Wir vergessen, dass der Herr unser Beschützer und Wohltäter ist. Wir vergessen, dass er über uns wacht. Er kommt auch zu uns, so, wie zu den Aposteln, wenn wir in Schwierigkeiten sind. Oft merken wir es aber nicht. Wir finden keine Zeit, an Ihn zu denken und ihn um Hilfe zu bitten. Wir denken, dass wir es alleine schaffen, dabei wäre es viel erforderlicher, unsere Kleingläubigkeit, unser Zweifel zu überwinden und den Hl. Apostel Petrus nachzuahmen, der trotz Fehler die Zuversicht nicht verliert und Gott um Hilfe bittet: „Herr, rette mich!“ (Mt. 14, 30). Der Herr rettet Petrus und mit ihm alle, die sich mit ihm an Christus wenden! Deshalb betten wir heute mit Petrus: „Herr, rette uns und stärke unseren Glauben“. Amen.
Pfr. Dr. Diradur Sardaryan