Heute erinnert unsere Kirche an die Auffindung der Schatulle der Muttergottes, in der der Überlieferung nach die Hl.
Muttergottes ihren Kopftuch aufbewahrte. Die Schatulle wurde von zwei griechischen Fürsten gefunden und von Jerusalem nach Konstantinopel gebracht und in der Hl. Gottesmutter Kirche aufbewahrt.
Im heutigen Sonntagsevangelium erzählt unser Herr das Gleichnis vom Unkraut. „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann,
der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Menschen schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt. Lasst beides wachsen bis zur Ernte und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune!“ Mat:13. 34-30.
Auf Wunsch seiner Jünger erklärt der Herr das Gleichnis wie folgt: Der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Kinder des
Reiches; das Unkraut sind die Kinder des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die
Schnitter sind die Engel Mat:13.37-39.
Liebe Gläubige, Gott hat diese Welt und den Menschen zum Guten geschaffen. Daher stellt sich die Frage, woher so viel Böses und Leid in unser Leben kommt.
Das Gleichnis vom Unkraut hilft uns besser zu verstehen, wie das Böse durch den Teufel in der von Gott geschaffenen Welt
geboren wird und wie es funktioniert.
Erstens: Der Feind kommt nachts, im Dunkeln und Geheimen. Der Teufel, handelt nicht offen gegen uns, sondern nutzt oft unseren verwirrten und unsicheren Zustand aus.
Zweitens: Der Feind sät das Unkraut, als die Kultivierenden des Feldes schlafen. Auch wir sind anfälliger für das Böse,
besonders wenn wir im spirituellen Sinne schläfrig sind.
Drittens: Unkraut ist bekanntlich oft kaum von Weizen zu unterscheiden. Der Teufel präsentiert uns das Böse, den Irrtum oder die Sünde oft als offensichtliche Wahrheit oder Gutes.
Liebe Schwestern und Brüder,
in diesem Gleichnis erinnert Christus uns daran, dass wir im spirituellen Sinne stets wach sein müssen und nicht zulassen dürfen, dass der Teufel in unserer Seele oder in unserem Herzen sein Unkraut, seine bösen Gedanken sät. So verhindern wir, dass wir selbst in den Händen des Bösen „Unkraut“ werden. Lasst uns nicht die Ursache des Bösen sein. Deshalb, meine Lieben, lassen wir uns nicht vom Bösen täuschen. Lasst uns beten, die Heilige Schrift lesen, lasst uns im Namen der Herrlichkeit Jesu Christi Gutes
tun. Amen.
Pfr. Vahridsch Baghdasaryan